Jedes Jahr, jeden Monat, jeden Tag treffen wir sie, wieder und wieder und wieder. Gemeint sind: Entscheidungen. Wir entscheiden was wir zu Abend essen, wir entscheiden uns Sport zu machen, wir entscheiden uns zu arbeiten, wir entscheiden uns zu lernen, wir entscheiden, ob wir einen Film ansehen oder ein Buch lesen, und so weiter und so fort…

Unser Leben ist geformt von tausenden Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen. 

Wir selbst entscheiden, wie wir unseren Tag gestalten. Doch diese Menge an Entscheidungen kann auch eine Menge Stress mit sich bringen, wenn uns nicht ganz klar ist, wie wir uns entscheiden sollen. Wir schieben sie also auf, die Postfächer werden immer voller und das Durcheinander in unserem Kopf wird immer größer. Wir sind uns unsicher:

  • welche Option die bessere sein könnte.
  • ob unsere Entscheidung negative Folgen für uns haben könnte.
  • ob wir vielleicht auch andere durch unsere Entscheidung negativ beeinflussen könnten.
  • ob wir unsere Entscheidung irgendwann bereuen würden.
  • ob es uns gut gehen wird, auch wenn wir die falsche Entscheidung treffen werden.

Unentschlossenheit hängt mit der gewohnheitsmäßigen Reaktion unseres Gehirns im Zusammenhang mit Unsicherheiten zusammen.


Wenn unsere Entscheidungen klare Ergebnisse hätten, könnten wir sie einfach abwägen und entscheiden. Aber in den meisten Fällen sind die Ergebnisse eben nicht klar. Die negative Folge: Unentschlossenheit, was viele Nachteile mit sich bringt. Wenn wir mit unserer Entscheidung warten, kann:

  • uns das Gelegenheiten, Geld und Zeit kosten.
  • das andere Menschen verärgern, die dringend auf unsere Entscheidung warten.
  • und das selbst verärgern, da wir unsere Unentschlossenheit als Stress interpretieren und uns selbst unter Druck setzen.

Wie entscheiden wir also? Wie können wir am besten eine Entscheidung treffen, ohne das Ergebnis zu kennen? Können wir lernen oder trainieren, „besser Entscheidungen zu treffen“? Denn auch keine Entscheidungen zu treffen ist eine Entscheidung. 

Don’t ever make decisions based on fear. Make decisions based on hope  and possibility. Make decisions based on what should happen, not what shouldn’t.

Michelle Obama

Wir können Entscheidungspunkte erkennen und zielgerichtete und bewusstere Entscheidungen treffen und weniger reaktiv handeln.

Ein Beispiel: Eine Produktdesignerin weiß nicht, ob sie die Verpackung eines neuen Produktes Blau oder Grün gestalten soll, da sie nicht weiß, welche Farbe besser bei den Kunden ankommen wird und somit höhere Umsätze generieren wird. Es besteht also eine Unsicherheit, welches Design bzw. Farbe letztlich besser ankommen wird. Hierfür gibt es eine Reihe an rationalen Entscheidungshilfen:

  • Recherchieren, um mehr Wissen und Informationen zu erlangen.
  • Pro- und Kontra-Liste schreiben.
  • Kosten-Nutzen-Analyse aufstellen.
  • Tabellenkalkulation mit verschiedenen Faktoren/Kriterien, die unterschiedlich bewertet werden.
  • Andere Menschen in unserem Umfeld nach Ihrer Meinung fragen.
  • Andere Menschen außerhalb unseres Umfelds nach Ihrer Meinung fragen.
  • In Foren oder Rezensionen lesen.

Um besser zu verstehen, an wie viele Entscheidungspunkte wir tagtäglich kommen, hilft es, sich einen Tag lang ganz bewusst darauf zu konzentrieren, wie oft wir uns entscheiden etwas zu tun. Jedes Mal, wenn wir bemerken, dass wir eine Entscheidung treffen, halten wir kurz inne und machen uns unsere Entscheidungsfindung bewusst. Uns muss jedoch klar sein, dass wir, egal was wir tun und wie viel wir recherchieren und abwägen, die Unsicherheit bestimmt nicht ganz ablegen werden können. Wir müssen also lernen mit der Unsicherheit zu leben und sie zu akzeptieren. 

Fun Fact: Es lebt sich wesentlich leichter, wenn wir die Anzahl der zutreffenden Entscheidungen pro Tag reduzieren. Ist dir auch schon einmal aufgefallen, dass zum Beispiel Mark Zuckerberg, Jeff Bezos oder Bill Gates meist dasselbe anhaben? Sie lassen sich etwas mehr Luft für größere/wichtigere Entscheidungen und reduzieren die, die sie zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen treffen müssen auf ein Minimum.

Aber unabhängig davon, wie viele Entscheidungen wir an einem Tag treffen können, wie stellen wir sicher, dass die großen Entscheidungen, die wir im Leben treffen müssen, die richtigen sind? Der neue Job, den Sie vielleicht annehmen möchten, das Haus, das Sie vielleicht kaufen möchten, das Projekt, das Sie vielleicht übernehmen werden. Es sind diese großen Entscheidungen, die Ihr Leben prägen, also lassen Sie sie uns richtig treffen.

Stay commited to you decisions, but stay flexible to you approach.

Tony Robbins

Fazit: Wenn wir Entscheidungen als Experimente betrachten, gibt es keine „guten“ oder „schlechten“ Entscheidungen. 

Nun kommen wir dem Kern der Sache schon etwas näher. Denn gibt es wirklich eine „richtige Entscheidung“? Wir machen uns Sorgen, dass wir eine falsche Entscheidung treffen und malen uns manchmal vielleicht sogar Horrorszenarien aus. Doch Fakt ist, wenn wir die Mehrheit unserer Entscheidungen betrachten, ging es uns doch mit den meisten eigentlich ganz gut.  

In den meisten Fällen sind die Kosten der Unentschlossenheit in der Regel höher als die Kosten einer „falschen Entscheidung“. Denn aufgeschobene Entscheidungen belasten und verursachen Stress, welcher sich wiederum negativ auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit auswirkt. 

Wir sollten aufhören uns zu fragen, ob es wohl die „richtige Entscheidung“ ist (denn so etwas gibt es nicht!) und einfach die Konsequenzen, die unsere Entscheidung mit sich bringen wird, akzeptieren. Wir können lernen unseren Entscheidungen zu vertrauen:

  1. Unsicherheit erkennen, mit Neugierde wahrnehmen und aktiv mit der Entscheidungsfindung beschäftigen: Das Streben nach Perfektion ablegen – es gibt keine „richtige Entscheidung“. Auf Intuition hören.
  2. Mehr Informationen einholen: Recherchieren und Entscheidungsmöglichkeiten so geht es geht bewerten. Risiken und Nutzen abwägen. 
  3. Try and Error: Genug nachgedacht – Entscheidung treffen und handeln! 
  4. Nicht zurückschauen und sich fragen, was wäre gewesen, wenn: Nach vorn blicken und darauf konzentrieren, was kommt. Nicht an Entscheidung zweifeln. Über positive Konsequenzen freuen und negative akzeptieren. 
  5. Fazit: Wie geht es uns mit der Entscheidung? In den meisten Fällen, werden wir die Frage auf lange Sicht mit „gut“ beantworten können. 

Es hilft sicherlich manchmal eine weitere Perspektive zu haben. Die Quintessenz: Entscheidungen lassen sich besser als Experimente betrachten. Wir testen etwas und sehen am Ende welche Ergebnisse es bringt. Und es hilft uns in Zukunft vielleicht bessere Entscheidungen zu treffen. Manchmal sehen wir erst viel später für was etwas gut war. Wenn wir Entscheidungen als Experimente ansehen, gibt es kein „schlecht“ und „gut“, sondern nur Erfahrungen mit dem Ergebnis des Lernens. Und dem allerwichtigsten Spaß. 

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