Vielleicht kennst du das auch: Du fühlst dich ständig abgelenkt, in deinem mentalen Browser sind tausende Tabs offen, WhatsApp-Nachrichten prasseln auf dich herein und die Instagram-Anzeige leuchtet auch schon wieder auf. Achtsamkeit Fehlanzeige. Na, kommt dir das bekannt vor? 

Grund ist, wir sind irgendwie ständig am multitasken. Podcast hören und nebenbei den Abwasch machen. Arbeiten und nebenbei Musik hören. Da konzentrieren wir uns doch weder 100% auf die Arbeit noch 100% auf die Musik. Hintergrundbeschallung par excellence. Wir nehmen also nicht wahr, um was es in dem Lied eigentlich geht, wie die Melodie klingt oder welche Noten verwendet werden. Denn der Mensch will – so scheint – ständig abgelenkt werden. 

Auch ich habe es lange Zeit als gut empfunden, so viel gleichzeitig „zu schaffen“, wie möglich – ohne dabei zu bemerken, dass ich schlussendlich bei nichts mehr voll und ganz bei der Sache war. Und – wir können nicht immer nur Vollgas geben. Haben wir es also verlernt uns zu konzentrieren? Und was könnten eventuell die Folgen von diesem ganzen Multitasken sein?

Die achtsame Lebenskunst, gar nicht so leicht…

Nicht selten entsteht schon nach relativ kurzer Zeit durch das ständige Umdenken Stress und wir verlieren den Bezug zum Moment. Wir sehen die vielen kleinen schönen Dinge nicht mehr. Denn wenn wir einer Sache nicht unsere volle Aufmerksamkeit schenken, können wir sie auch nicht voll erleben. Wir schätzen dabei weder andere Dinge, noch andere Personen, noch uns selbst. 

Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt – die meisten Menschen existieren nur.

Oscar Wilde

Wenn wir uns mit Freunden oder Verwandten treffen oder telefonieren, sind wir ständig am Telefon und teilweise abgelenkt. Wie respektvoll und wertschätzend ist dieser Umgang am Ende noch? Lassen wir uns wirklich richtig auf Personen und Situationen ein? Verbundenheit, Intimität und Vertrauen bleiben da oftmals auf der Strecke. Es ist vielmehr ein durch den Tag hetzen, To-Do-Listen abarbeiten. Denn der innere Kritiker ist ja fordernd. Wir sind die Sklaven unseres Alltags. Die Dinge und Aufgaben haben mehr Macht über uns, als wir selbst. Autopilot an, los geht’s und das Leben zieht an uns vorbei.

Achtsam leben – die Vorteile

  • Mehr Ruhe im Alltag
  • Bessere Entscheidungskraft
  • Mehr Gelassenheit
  • Höhere Konzentration
  • Klarer Fokus
  • Gefühle und Gedanken besser reflektieren können
  • Sinne werden gestärkt
  • Weniger Unsicherheiten oder Ängste
  • Mehr Selbstkontakt, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen
  • Weniger Bedürfnis sich zu vergleichen
  • Positiv für Hirnaktivität
  • Bedürfnisse erkennen

Achtsamkeit üben

Der Wunsch, bewusster (den Moment) zu (er)leben, ist also da. Doch wie genau kann man Achtsamkeit im Alltag integrieren?

  • Probiere doch mal folgende Übung aus: Anstatt deinen morgendlichen Espresso oder Tee runterzuschütten, nimmst du dir bewusst diese fünf bis zehn Minuten und genießt ihn in Ruhe auf dem Balkon, auf der Couch oder wo auch immer du gerne entspannst.
  • Und wenn du dich das nächste mal mit einem/einer Freund/in triffst, legst du das Handy bewusst weg und schaltest es auf stumm. Du musst nicht immer erreichbar sein. Wie haben es denn sonst die Menschen früher geschafft zu überleben? Höre deinem Gegenüber zu, ohne ihn zu kritisieren oder zu urteilen. 
  • Wenn du etwas liest, lies langsam. Verarbeite alle Informationen.

Wenn du eine Sache machst, dann mach nur diese eine Sache. Eins nach dem anderen. Und Aufgaben werden zu Erlebnissen.

Achtsamkeit lernen ist möglich. Es erfordert nur einfach regelmäßige Übung. Hier ein paar weitere Achtsamkeitsübungen:

Bonus-Tipp: Was kann ich machen, wenn ich merke, dass ich wieder abgelenkt bin?

  1. Fokussiere dich bewusst auf das, was du in diesem Moment machst. 
  2. Überlege dir, was kannst du tun kannst, damit du noch fokussierter bist. Schalte zum Beispiel dein Handy auf stumm oder setze es in den Flugmodus.
  3. Wenn du gerade aktiv etwas tust, versuche Gedanken an deine Vergangenheit oder an deine Zukunft zu vermeiden.

Zeit ist kostbar. Nutze und erlebe sie bewusst. Ich hoffe der Artikel konnte dich inspirieren und zu mehr Achtsamkeit motivieren.

Banner-Bild: Photo by Mario Dobelmann on Unsplash

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